25.02.2024

Brauerei Spezial: Wie der Rauch ins weltberühmte Bier kommt

Seit 1536 wird in der Brauerei Spezial in Bamberg Rauchbier gebraut. Den weltweit einzigartigen Geschmack verdanken die Brauspezialitäten von Christian Merz vor allem dem Trocknen des Braumalzes über Buchenholzfeuer. Keimen, Darren, Schroten – das Aufbereiten des Braumalzes, dessen Grundlage Biogerste aus der Region um Bamberg ist, ist eine Handwerkskunst, die seit vielen Generationen immer auf die selbe, eben ganz spezielle Art erfolgt. Eine mühevolle, aufwändige Handarbeit, die sich Brauer auf der ganzen Welt heutzutage nur noch ganz selten machen.

„Unser Rauchmalz machen wir von Beginn an selbst, weil wir die Qualität, die wir für diesen Geschmack brauchen, nicht kaufen können.“

Die Brauerei Spezial in Bamberg

Bereits seit über 480 Jahren wird hier am ehemaligen Steinweg, einer alten, überregional bedeutenden Handelsstraße, Bier gebraut. Eine der letzten von zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Straße noch nachweisbaren 22 Brauereien ist die Brauerei Spezial. Das Anwesen der Brauerei Spezial in der Oberen Königstraße 10 gilt als idealtypisches Beispiel für einen Braubetrieb des 16. Jahrhunderts. Mit seiner herrlichen denkmalgeschützten Fachwerkfassade hebt es sich von den übrigen Gebäuden des Straßenzuges ab.

Als Begründer der Braustätte gilt nach einer Urkunde aus dem Jahr 1536 der Büttner Linhard Großkopf, dessen Familie zu dieser Zeit noch mehrere weitere Braustätten am Steinweg besitzt. Der Name „Spezial“ taucht erstmals in Verbindung mit dem ehemaligen Besitzer Nikolas Delscher auf, der „Spicial genannt, eyn Bräuer und auch Büttner gewesten ist“ und die Brauereigaststätte von 1631 bis 1664 betrieb. Seit 1898 ist die Brauerei Spezial im Besitz der Familie Merz. Der Braumeister Christian Merz führt das Unternehmen also bereits in der 4. Generation.

Gäste aus der ganzen Welt besuchen heute ganzjährig den Brauereigasthof, um das einzigartig milde Spezialrauchbier vor Ort zu genießen. In der Gaststätte und im malerischen Brauereigasthof werden typisch fränkische Gerichte serviert. Wer über Nacht bleiben möchte, ist in einem der 15 gemütlichen Gästezimmer gut aufgehoben.

 

Film, Text und Fotos: Matthias Rotter